Beschreibung
Leale, die Maniküre, arbeitet seit über dreißig Jahren im kleinen Friseursalon von Sajtschik. Nach dessen Tod bricht ihre Welt auseinander, nicht das erste Mal. »Der Krieg hat uns die Familie und die Verwandten genommen, und die Zeit, die vergeht, nimmt uns die Nachbarn und die Freunde.« Die Tage der Trauer lassen Erinnerungen in ihr aufsteigen – Erinnerungen an die Menschen, die ihr Leben waren und sind: den geliebten Sajtschik, seinen von ihr weniger geliebten Freund Mordechai, der Leale nach dem Krieg aus Polen nach Israel brachte, den einzigen Sohn Etan und viele andere. So tritt die Welt ihres Tel Aviver Viertels lebensvoll vor Augen, in dem sich nach dem Krieg Menschen von »dort«, Überlebende der Shoah, wiederfanden, ein neues Leben begannen, soweit das eben möglich war.
Lizzie Doron erzählt mit erhellendem Witz und großer menschlicher Wärme vom fragilen Balanceakt des »Dennoch«, der die Geschichten all dieser Menschen prägt. Sajtschiks Friseursalon ist der Ort, an dem all jene, die sonst Zuflucht im Schweigen suchen, plötzlich zu erzählen beginnen – denn wo sonst als beim Friseur spricht man, wenn nicht von sich, dann wenigstens von den anderen.
Im Friseursalon, hatte Sajitschik einmal gesagt, können die Tauben hören, die Blinden sehen und die Stummen reden.
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